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Verzenay

Nicola · Zuletzt aktualisiert: 11.04.2024
Verzenay | Grand Cru | Pinot Noir

Folgt man der „Route de Champagne“ von Reims nach Épernay, so sticht einem Verzenay - zwischen Ludes und Verzy gelegen - unweigerlich ins Auge.

Verzenay
Nicola
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Folgt man der „Route de Champagne“ von Reims nach Épernay, so sticht einem Verzenay - zwischen Ludes und Verzy gelegen - unweigerlich ins Auge.

Die Gemeinde mit nur wenig mehr als 1000 Einwohnern wird nämlich schon rein optisch von zweien der markantesten baulichen Monumente der Champagne eingegrenzt: Auf der einen Seite, auf der Kuppe des Mont-Boeuf, befindet sich eine Windmühle aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, während der Ort am gegenüberliegenden Ende von einem stattlichen Leuchtturm auf dem Mont Lizan überragt wird.

Diese architektonische Kuriosität wurde rund 100 Jahre später zu Werbezwecken vom zweifellos ein wenig exzentrischen Inhaber eines Champagnerhauses errichtet. Der Erfolg gab ihm jedoch Recht: Da die Spitze des eigenwilligen Gemäuers bis nach Reims hin sichtbar ist, florierten das angeschlossene Theater samt Ausflugsgaststätte. Während der beiden Weltkriege diente der „Phare de Verzenay“ als Beobachtungsposten, heute beheimatet er ein äußerst sehenswertes Weinmuseum.

Obgleich die gut 420 Hektar Weinberge von Verzenay seit jeher als Grand Cru klassifiziert sind, haben die Weine des Ortes besonders in den letzten beiden Jahrzehnten enorm an Renommee gewonnen. Diese erfreuliche Entwicklung ist nicht zuletzt eine Folge des Klimawandels: Die Reben stehen hier zumeist in nördlich exponierten, also tendenziell kühleren Lagen, so dass Champagner aus Verzenay auch in den immer häufiger werdenden warmen Jahren niemals zu üppig gerät und sich stets ein hohes Maß an Finesse und Struktur bewahrt.

Da die Böden von Verzenay - ungeachtet aller zweifellos bestehenden Lagenunterschiede - in ihrer Gesamtheit im Kontext der Champagne relativ tiefgründig sind und neben dem obligatorischen Kalk auch einen recht hohen Lehmanteil aufweisen, wird die Anbaufläche klar vom Pinot Noir dominiert. Dieser goutiert derlei Gegebenheiten weit mehr als beispielsweise der Chardonnay, welcher seinerseits kargere Böden bevorzugt. Ersterer wird auf über 360 Hektar kultiviert, während auf letztgenannten gerade einmal rund 55 Hektar entfallen. Mit dem Dritten im illustren Bunde der wichtigsten Champagnersorten, dem Pinot Meunier, sind nur wenige kleinere Parzellen bestockt. Das bereits oben angedeutete weinbauliche Markenzeichen von Verzenay ist ganz klar sein Status als zuverlässiger Lieferant feinen, elegant frischen und nie ausladenden Pinot Noirs.

Die großen Häuser der Region wissen das seit Jahr und Tag zu schätzen und so verwundert es nicht, dass Pinot Noir aus Verzenay integraler - und aus genannten klimatischen Gründen auch zunehmend unverzichtbarer - Bestandteil zahlloser bedeutender Cuvées aus ihren Kellern ist. Im Zuge der aufkeimenden Winzerchampagner-Bewegung der letzten Jahrzehnte ist zusätzlich eine ganze Reihe kleinerer Qualitätserzeuger aus Verzenay in den Fokus der Fachwelt gerückt. so z.B. Hugues Godmé oder Henriet-Bazin. Nicht zuletzt ihre immer zahlreicher werdenden Jahrgangschampagner und Einzellagenabfüllungen erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei Kennern und Liebhabern.

Zusammenfassend kann man dem Champagner aus Verzenay strahlende Zukunftsaussichten in einer Region attestieren, die, im diametralen Gegensatz zu früheren Zeiten, zunehmend nach kühleren Herkünften schlanker und finessenreicher Weine sucht.