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Valée de la Marne

Nicola · Zuletzt aktualisiert: 10.04.2024
Meunier | Marnetal

Das Vallée de la Marne ist in der klassischen Diktion mit seinen rund 12.000 Hektar Rebfläche eine der großen Subregionen der Champagne.

Valée de la Marne
Nicola
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Das Vallée de la Marne ist in der klassischen Diktion mit seinen rund 12.000 Hektar Rebfläche eine der großen Subregionen der Champagne. Es erstreckt sich über mehr als 60 Kilometer entlang des Flusses und seiner Nebentäler zwischen Bisseuil im Osten und Saâcy-sur-Marne im Westen. Allerdings gestaltet sich diese recht simple Einordnung spätestens seit dem Aufkommen von immer mehr herkunftstypischen Champagnern zunehmend schwieriger. Dieser Umstand ist in erster Linie der Tatsache geschuldet, dass die Weinbauflächen im Marnetal hinsichtlich ihrer geologischen Struktur äußerst vielfältig sind, was unweigerlich Einfluss auf den Sortenspiegel und den Charakter der Weine hat.

So unterscheiden zeitgenössische Experten innerhalb des Vallée de la Marne in der Regel zwischen drei Zonen - eine Einteilung, der wir von Champagne Characters gerne folgen, da sie der ungeheuren Diversität des Terroirs zumindest ansatzweise gerecht wird.

Östlich von Cumières ist demnach das so genannte „Grande Vallée“ oder „Grande Vallée de la Marne“ verortet. Es bildet die Südflanke des Plateaus der Montagne de Reims, die Böden sind hier stark von Kalk geprägt, so dass es wenig verwundert, wenn der Pinot Noir in der Anbaustatistik weit vorne liegt. Die bei weitem prominenteste Gemeinde im Grande Valée ist Ay - folgerichtig in erster Linie bekannt für seine majestätischen Pinots –, gefolgt von Dizy, Bisseuil, Mareuil und nicht zuletzt Cumières, einer der vitalsten Keimzellen des modernen Winzerchampagners.

Östlich schließt sich der Kernbereich der Gegend an, zumeist schlicht „Vallée de la Marne“ genannt. Die Weinberge liegen hier vor allem direkt im Flusstal beiderseits der Marne und je weiter man nach Westen gelangt, desto deutlicher gewinnt der Pinot Meunier die Oberhand. Dies ist unmittelbare Folge der zunehmend dickeren Lehm-Auflage über dem noch immer kalkigen Mutterboden. Die wichtigsten Gemeinden am linken Ufer sind Oeuilly, Festigny, Mareuil-le-Port und Troissy, am rechten findet man die überzeugendsten Vertreter in Cuisles, Baslieux-sous-Châttillon und Celles-lès-Condé.

Südwestlich des weinbaulichen Epizentrums Épernay liegt die dritte Subzone des Vallée de la Marne, in der einschlägigen Literatur „Coteaux Sud d’Épernay“ genannt. Sie umfasst all die Kommunen zwischen dem Herzen des Vallée de la Marne und der weiter südlich gelegenen Côte de Blancs, die hinsichtlich ihrer geographischen und geologischen Gegebenheiten, aber auch des Stils der Weine keiner der beiden größeren Regionen zuzuschlagen sind. Wichtige Orte sind Pierry, Chavot-Courcourt und Moussy. Die Coteaux Sud d’Épernay sind bezüglich des Terroirs und der geschmacklichen Ausprägung der Weine überaus uneinheitlich, was sie jedoch für den neugierigen Genießer ganz gewiss zu einem der spannendsten Bereiche innerhalb der Champagne macht. Sie stehen damit beispielhaft für das gesamte Gebiet, in dem es als Folge dieser außerordentlichen Komplexität und Vielfalt nur eine Gewissheit gibt:

Man muss die Champagne im Allgemeinen und das Vallée de la Marne im Speziellen stets aufs Neue erkunden und vor allem erschmecken und es wird einem dabei garantiert nie langweilig!