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Gläser

Nicola · Zuletzt aktualisiert: 17.04.2024
Sensorik | Verkostung | Gläser

Die Suche nach dem perfekten Champagnerglas ist unter ambitionierten Weinliebhabern ein viel strapaziertes Thema. 

Gläser
Nicola
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Die Suche nach dem perfekten Champagnerglas ist unter ambitionierten Weinliebhabern ein viel strapaziertes Thema. Gleichzeitig ist sie jedoch auch müßig, das sollte gleich zu Beginn ganz klar betont werden. Denn Perfektion ist auf diesem - wie auch auf vielen anderen Gebieten - schlicht nicht erreichbar.

Zwar hat die Glaskultur in den letzten Jahrzehnten nicht weniger als eine handfeste Revolution durchlaufen und es gibt heutzutage mehr geeignete Gläser denn je für jeden nur erdenklichen Weintyp, doch ist gerade der Champagner in all seinen stilistischen Ausprägungen, Reifezuständen und Anlässen, zu denen er genossen wird, ein viel zu komplexes Feld, als dass eine finale Standardisierung jemals möglich wäre.

Eines ist jedoch mindestens ebenso gewiss: Die Moden der Vergangenheit, die Champagnerschale ebenso wie die -flöte wurden dem größten aller Schaumweine gleichermaßen nicht gerecht. Während sich aus einer flachen, weit geöffneten Schale – wenn man denn ohne den kostbaren Inhalt zu verschütten aus ihr trinken konnte – sämtliche Aromen samt der feinen Perlage binnen weniger Minuten verflüchtigten, verdichtete die enge, schmale Flöte vor allem letzere so sehr, dass nicht selten ein unangenehmes Aufstoßen unvermeidlich war. Zudem sollte es bei der Verkostung eines edlen Weines - als welcher der Champagner mittlerweile gottlob angesehen wird - selbstverständlich sein, seine Nase tief genug ins Glas versenken zu können, um jede noch so zarte aromatische Nuance wahrzunehmen. Dies ist im Falle einer typischen Champagnerflöte schlechterdings unmöglich.

Mittlerweile gibt es jedoch glücklicherweise eine ganze Reihe von geeigneten Gläsern, die die Vorzüge beider genannter historischer Formen vereinen:

Das prototypische Champagnerglas der Gegenwart ist daher zumeist deutlich größer als die Modelle vergangener Epochen, tulpenförmig und an der Basis des Kelches mehr oder minder breit. Es verjüngt sich zudem zur Öffnung hin, ohne dass ein ausgiebiges Schnuppern verhindert wird.

So bekommt der Champagner einerseits genug Sauerstoffkontakt, um sich ungehindert zu entfalten, andererseits werden die Perlage und feinste Aromen daran gehindert, allzu schnell das Weite zu suchen.

Auch wenn die genannten Allzweck-Modelle in unterschiedlichem Maße geeignet für den Genuss der allermeisten Champagner sind, stellen sie dennoch kein Allheilmittel dar und stoßen – abhängig von ihrer jeweiligen Ausgestaltung – allesamt an Grenzen, die in der genannten Vielfalt des Champagners begründet sind:

So fühlt sich beispielsweise der spritzig frische Brut ohne Jahrgang, gut gekühlt zum Aperitif im Stehen genossen, in einem vergleichsweise engen Glas recht wohl. Kredenzt man jedoch einen lange gereiften, eher weinigen Jahrgangschampagner als Begleitung feinster Speisen, sind Frische und Spritzigkeit weit weniger gefragt und daher der Griff zu einem großzügigeren, weiter geöffneten Glas sinnvoll.

Ein Kriterium sollte jedoch jedes ernsthafte Champagnerglas - wie übrigens jedes andere Weinglas auch – erfüllen:

Es muss zur Gewährleistung eines direkten Kontaktes mit der feinen Flüssigkeit möglichst dünnwandig sein. Daher sollte jeder wahre Champagnerliebhaber zumindest für besondere Anlässe das eine oder andere mundgeblasene Exemplar im hoffentlich geruchsneutralen heimischen Schrank haben.

Als Quintessenz dieser Ausführungen raten wir von Champagne Characters zu wohl bedachter Mehrgleisigkeit, eine allzu große Zahl an unterschiedlichen Größen und vor allem Formen ist in unseren Augen jedoch nicht vonnöten:

Ein gutes modernes Champagnerglas – wie beschrieben unten breiter und oben enger bei nicht zu geringem Fassungsvermögen – sollte in den allermeisten Fällen ausreichen. Dazu empfiehlt sich eine etwas voluminösere Variante desselben bzw. ein dünnwandiges, tulpenförmiges Weißwein- oder Universalglas für die reifen Schätze.

Wer ab und an bei besonders komplexen Kreszenzen den weinigen Charakter unterstreichen will und gleichzeitig bereit ist, einen guten Teil der Perlage zu opfern, der kann sehr gerne mit großen Rotweingläsern bis hin zum Burgunderkelch experimentieren.

Wie immer beim größten und wunderbarsten aller Schaumweine sind auch in Punkto Gläser der Individualität und der Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt!