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Neuen Glaubenssätzen Raum geben

Nicola · 30.12.2025

Es gibt wieder ein Update von meiner Reise als Unternehmerin.

Neuen Glaubenssätzen Raum geben
Nicola
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Neuen Glaubenssätzen Raum geben

Hallo liebe Begleiter auf der Reise zu einem gelingenden Leben mit möglichst vielen Champagnermomenten. Es gibt wieder ein Update von meiner Reise als Unternehmerin.

Letztes Jahr genau zur selben Zeit befand ich mich in der Situation, wieder einmal, dass ich zahlreiche Nächte durchgearbeitet und an den Tagen mein Auto vollgeladen und zwischen München und Wien hin und hergependelt bin. Irgendwann war dann eine Art innerer Zombimodus erreicht, wo es nicht mehr länger möglich war, die Illusion aufrechtzuerhalten: „nur noch diese Woche dann wird es besser…“ 😊

Ich hatte mich in all den Jahren nicht wirklich getraut Mitarbeiter einzustellen, die mir die Dinge abnehmen, die ich nachts erledigte. Meine sicher größte Schwäche ist die permanente Depriorisierung eines Controlling Systems (wie viel Geld ist wirklich da). In der Bilanz steht ja immer ein Gewinn, aber das Konto ist immer leer (was mit dem permanenten Auffüllen des Lagers zu tun hat und der Gottseidank stets steigenden Attraktivität unserer Winzerchampagner). Dann fasste ich einen Beschluss: So lange wir wachsen, wird sicher nie so viel Geld auf dem Konto liegen bleiben, dass man ganz sicher sagen kann, da stellen wir jetzt 5 Leute ein (außer man arbeitet in der IT-Branche o.ä.).

Also muss die Logik irgendwie anders funktionieren: ich investiere jetzt in neue Protagonisten unserer schönen Unternehmensgeschichte und vertraue darauf, dass sich das trägt. Denn diese tragen nicht nur zur Entlastung, sondern auch zum zukünftigen Wachstum bei. Und genauso ist es gekommen! Mit mir sind wir nun 15 Personen und die Liquidität hat sich seither nicht verschlechtert (und am 15. Januar beginnt nun endlich eine Fachkraft für Buchhaltung und Controlling jippieh, ich muss das nicht mehr machen, was ich am schlechtesten kann).

Dann ist aber etwas Neues, Schwieriges passiert: Ich hatte als Angestellte schon einmal Mitarbeiterverantwortung. Nur musste ich aber erkennen, dass es etwas völlig anderes ist, wenn man in einer großen Firma ein kleines Team leitet, als in einer eigenen Firma ein oder mehrere Teams komplett neu aufzubauen. Plötzlich fand ich mich in einer Situation, die mir wahnsinnig große Angst machte. Das Strukturelle ist nicht das Problem, das kann man Punkt für Punkt abarbeiten (Zeiterfassung, IT-Systeme, Lohnbuchhaltung etc.). Was mich in Panik versetzte, war die Sorge, „ob sich alle wohlfühlen“.

Denn ich finde es total schwierig, zu formulieren, wie ich etwas gerne haben möchte, ohne dass das Gegenüber dann das Gefühl hat, er muss sich meinem Willen unterordnen. Aber natürlich habe ich schon eine relativ genaue Vorstellung, wie der Idealzustand von etwas ist. Und wenn es dann nicht so wird, werde ich innerlich unruhig. Also bin ich gerade dabei zu versuchen, klarer zu formulieren, was ich mir wünsche, weil das dann doch irgendwie besser ist, als im Nachhinein Unruhe zu stiften, nach dem Motto „warum haben wir das denn jetzt so gemacht…?“

Irgendwann habe ich es dem Team dann sogar ganz offen gesagt: „ich fühle mich gerade komplett überfordert, ich möchte, dass Ihr Euch frei entfalten könnt, weil Ihr extrem smarte Menschen seid, aber dann bin ich manchmal frustriert, weil ich es mir doch anders wünsche und wenn ich es dann mit einem gestressten Unterton sage (den ich natürlich nicht haben möchte aber dann trotzdem nicht unterdrücken kann), habe ich Angst, dass ihr mich alle hasst…“

Interessanterweise hat diese Offenheit die Beziehung untereinander aber stärker gemacht. Ich konnte zugeben, dass ich mir in diesem Punkt unsicher war, dass mir da die Erfahrung fehlt. Das Team hatte dadurch nicht das Gefühl „oh mein Gott, der Inhaber hat hier ja überhaupt nichts mehr im Griff“.

Eines Morgens dann hatte ich eine weitere neue, sehr hilfreiche Erfahrung: es stand wieder viel an, das Weihnachtsgeschäft vor der Tür, viele Mitarbeiter sind noch neu und diesen extremen Anstieg der Anfragen und Bestellungen noch nicht gewohnt. Ich erwartete, dass wieder das gewohnte Gefühl von Überforderung und leichter Panik in mir aufsteigt, was der Tag wieder bringen mag.

Und dann machte ich plötzlich die Begegnung mit dem „Erfahrenen Lenker“ in mir. Huch, dachte ich mir, wer bist denn Du? Dieses Gefühl kommt mir unbekannt vor. Da ich morgens immer schreibe, entstand eine Art Zwiegespräch zwischen den beiden konträren Polen: dem ruhigen, besonnenen Lenker und dem nervösen, ängstlichen, fast getriebenen Teil, der extreme Angst hat Fehler zu machen „alles geht komplett den Bach runter!!“. Ich erkannte, dass ich schon viel zu lange insbesondere diesem Angstgefühl nachgegeben und ihm geglaubt hatte. Dass ich mich immer noch mehr anstrengen muss, weil sonst „alles kaputt geht“. Ich erkannte, dass das etwas von ganz früher ist, dass ich all die Jahre mit mir herumschleppe, ohne es in Frage zu stellen.

Und nun meldet sich auf einmal ein ganz neuer Teil und sagt „es geht auch anders, Du schaffst das und ich zeige dir wie“. Wow, das fand ich extrem hilfreich zu erfahren, dass man sich mit unterschiedlichen inneren Qualitäten/Fähigkeiten verbinden und ihnen Raum geben kann. Und dass man die nicht so hilfreichen inneren Überzeugungen bemerken, annehmen und idealerweise irgendwann loslassen kann.

Mit dieser sehr positiven Erfahrung gehe ich nun ins neue Jahr und nehme mir vor dieser bestärkenden inneren Stimme noch mehr Raum zu geben, jeden Tag ein Stückchen. Wer weiß, vielleicht wird das am Ende noch zur Zweiten Natur…?

Es bleibt wie immer spannend und das wünsche ich Euch auch liebe Champagner Begleiter: dass Ihr stets positiv bleibt und immer auf der Spur zu einem noch schöneren, freudvolleren Zustand. Denn das sieht man ja auch in der Natur: wenn man sich Mühe gibt und positive Samen säht, entsteht auch etwas Schönes, Positives. Deswegen lohnt es sich da immer dranzubleiben, auch wenn’s mühsam ist.

Mit den herzlichsten Grüßen Eure Nicola und das gesamte ChaCha Team wünschen ein wunderbares, zufriedenes neues Jahr!

PS: Wer sich für die Arbeit mit verschiedenen teils konträren inneren Anteilen interessiert, der kann sich als Tipp mit IFS (Internal Family System) beschäftigen. IFS ist ein moderner psychotherapeutischer Ansatz, der teilweise auch kontrovers diskutiert wird. Ich empfinde die Methode aber sehr hilfreich, weil er von dem positiven Grundgedanken ausgeht, dass der Mensch in erster Linie heil und gesund ist und die schwierigen Gedanken und Emotionen auf innere Konflikte hinweisen, die gelöst werden können, durch Bewusstmachung und Annahme (anstelle von „Nicht-haben-Wollen“, bekämpfen). Dazu hatte ich einen sehr guten online Kurs gefunden, den ich mir dazu angesehen habe: IFS-Online-Kurs von Heike Mayer. Es gibt auch eine Webseite des deutschen Ablegers IFS Germany e.V.