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Pouillon wurde 1947 von Roger und Bernadette Pouillon im Winzerort Mareuil-sur-Aÿ im Marnetal gegründet. Von Beginn an baute man mit tatkräftiger Hilfe von Bernadettes Onkel, eines erfahrenen Önologen, einen kleiner Teil der Trauben selbst aus, wenngleich das Gros der Produktion an Handelshäuser veräußert wurde. Bis zum Einstieg ihres Sohnes James im Jahr 1964 änderte sich daran wenig, der Betrieb umfasste gerade einmal ein Hektar Weinbergfläche, verteilt auf Parzellen in  Mutigny, Mareuil-sur-Aÿ and Tauxières. Unter der Ägide von James hielt die Moderne Einzug bei den Pouillons, er investierte in technische Neuerungen und erweiterte den Besitz bis 1987 auf etwa fünf Hektar, einschließlich zweier Hektar Chardonnay in Le Mesnil-sur-Oger aus dem Besitz der Familie seiner Frau Josette. 

Seit 2004 führt die dritte Generation in Gestalt von Fabrice Regie im Haus Pouillon, der bereits nach Abschluss seines Önologie-Studiums einige Jahre zuvor begonnen hatte, tatkräftig mit anzupacken. Gemeinsam mit seiner Frau Elodie bewirtschaftete er eine massiv gewachsene Anbaufläche von gut 15 Hektar, davon alleine rund neun aus dem Besitz von Elodies Familie in der Region Ecueil in der Petite Montagne. Im Zuge der Trennung des Winzerpaars im Jahr 2014 verlor das Haus Pouillon diese Weinberge jedoch wieder und da man bereits 2007 die Flächen in Le Mesnil an ein anderes Familienmitglied abgegeben hatte, bearbeitet Fabrice inzwischen wieder nur rund sechseinhalb Hektar: Dreieinhalb in Mareuil-sur-Aÿ, einen halben in Aÿ, einen weiteren halben in Mutigny, Avenay und Tauxières. Die restlichen beiden verteilen sich auf Festigny und Epernay.

Der Qualität der Champagner hat dieser Verlust ganz gewiss nicht geschadet, man kann die Entwicklung bei aller persönlichen Dramatik durchaus als Gesundschrumpfen bezeichnen. Fabrice legte von Beginn an größten Wert auf die Optimierung der Weinbergsarbeit, inzwischen arbeitet er de facto biologisch, auch wenn eine offizielle Zertifizierung nicht angestrebt wird. Sämtliche Flächen werden teils mit Hilfe von Pferden schonend gepflügt, alle ausgebrachten Dünger, Komposte sowie der gesamte Pflanzenschutz sind biologisch. Zusätzlich kommen seit Jahren einige biodynamische Präparate zum Einsatz.

Die allermeisten Parzellen werden separat gelesen, die streng selektierten Trauben anschließend mittels einer traditionellen 4000kg – Presse schonend verarbeitet. Die Gärung der Grundweine erfolgt teilweise in Barriques, großen Fudern oder im Emailletank. Zunehmend experimentiert Fabrice Pouillon jedoch auch mit 400 Liter fassenden Eichengebinden. Die Reserveweine reifen in Barriques oder größeren Fässern, daneben wird als Basis der Cuvée „Solera“ eine perpetuelle Reserve aus inzwischen 16 Jahrgängen gehalten. Alle Weine durchlaufen den biologischen Säureabau.

Die Cuvée „Réserve“ als Basis des Sortiments besteht aus 70 Prozent Weinen eines Jahrgangs, ergänzt durch 30 Prozent Reserveweine. Ihre Zusammensetzung aus 65 Prozent Pinot Noir, 15 Prozent Chardonnay und 20 Prozent Pinot Meunier spiegelt exakt den Sortenspiegel in den Weinbergen wider. Daneben gibt es einen im Mazerationsverfahren bereiteten Rosé und eine ganze Reihe an Einzellagen-Jahrgangschampagnern, teils sortenrein, teils Cuvées und eine kleine Menge weißen und roten Stillweins. Den faszinierend Kontrapunkt setzt die erwähnte „Solera“.

Generell zeigen sich die Champanger des Hauses Pouillon körperreich, texturell enorm dicht und geprägt von reifer Frucht, ohne jedoch Finesse vermissen zu lassen. Die Anstrengungen im Weinberg und die Optimierung des Ausbaus im Holz haben sich ausgezahlt - nicht nur wir von Champagne Characters sind uns sicher, dass Fabrice Pouillon schon sehr bald in der obersten Liga der Champagner-Erzeuger spielen wird.

Facts: R.M., Mareuil sur Ay, Vallée de la Marne, 6,5 ha, 60.000 Fl./Jahr