Im Englischen gibt es ein Sprichwort: “You are what you eat.” Es sagt im Prinzip „Wenn Du gesund und fit bleiben möchtest, musst Du entsprechende Nahrung zu Dir nehmen.“
Wie kam es zu diesem Zitat? Anthelme Brillat-Savarin, französischer Schriftsteller und einer der bedeutendsten Gastrosophen schrieb in seinem Buch „Physiologie du Gout, ou Meditations de Gastronomie Transcendante“ (erschien 1826 und ist immer noch erhältlich im Deutschen als Physiologie des Geschmacks): „Erzähle mir was Du isst und ich erzähle Dir, wer Du bist.“
Dieses Zitat wurde 1863/4 von Ludwig Andreas Feuerbach aufgegriffen, der schrieb: "Der Mensch ist, was er isst." Bis heute wird es immer wieder in verschiedensten Schriften verwendet.
Wenn es stimmt, dass das, was wir als Nahrung aufnehmen, sich auf unseren Körper und unsere Gesundheit auswirkt, dann müsste es ebenfalls stimmen, dass das was wir regelmäßig geistig und mental in uns aufnehmen, sich auf unser Gemüt, unsere Psyche, unsere Stimmung auswirkt. Nur denken wir darüber nicht so oft nach und es gibt auch kaum regelmäßige positiv verstärkende Handlungen, die wir in unseren Alltag integriert haben.
Rick Hansen, ein renommierter Gehirnforscher und Psychologe schreibt, dass wir zu dem werden, worauf wir unsere tägliche Aufmerksamkeit richten. Sind wir täglich von Sorgen und Grüblereien erfasst, so wird dies mehr und mehr zu unserem gewohnten Leben. Hinzu käme ein durch die Evolution entwickelter Mechanismus des menschlichen Gehirns, den Hansen „Klettband fürs Negative und Teflon fürs Positive“ nennt. Scheinbar war dieser Mechanismus hilfreich um zu Urzeiten zu überleben.
Hansen beschreibt, dass wir unbemerkt über viele Jahre Sorgen und Ängste „kultivieren“ und dass wir genauso viel Zeit und Mühe aufwenden müssen, um positive Gefühle wie Vertrauen, Zufriedenheit, Ruhe usw. als Gegengewicht zu kultivieren. Im hektischen Alltag geht das oft unter und man versucht eher durch Festigung der materiellen Basis die Ängste zu besiegen. Was von außen auf uns einprasselt, bedient auch eher das Negativ- als das Positiv-Konto.
Was können wir tun? Er empfiehlt folgende Übung:
1. Ertappe Dich, wenn Du gerade etwas Positives wahrnimmst (das kann so klein sein wie ein Mensch, der einem bei einem Spaziergang anlächelt).
2. Halte inne und lass diese Erfahrung in Dir wachsen, größer werden, genieße die Erfahrung bewusst für 20-30 Sekunden.
3. Versuche diese Übung etwa 10 mal am Tag, damit sich die positiven Erfahrungen in Dir niederlassen und verankern können.
Das Schöne an dieser Übung ist, dass es hier nicht um Positives Denken oder Affirmationen geht. Wir versuchen uns nicht einzureden, dass etwas toll ist, wenn wir uns gerade nicht so fühlen sondern wir nehmen reale Situationen und verstärken diese.
Weitere Ausführungen im Buch "Denken wie ein Buddha" von Rick Hansen.