Champagner als Aperitif, zum Anstoßen auf einen erfolgreichen Geschäftsabschluss oder Empfang der Gäste, als Wake up Call am sonntäglichen Frühstückstisch – das geht immer! Aber als Menübegleitung oder zum T-Bone-Steak vom Grill beim Barbecue???
Ja, auf alle Fälle!
Unser Lieblingsgetränk kann so viel mehr als die immer wieder aufgezählten und in Hollywoodfilmen demonstrierten Anlässe perfektionieren.
Er besitzt Eigenschaften, die ihn als Begleiter zu Fisch, Fleisch, Gemüse & Co oft besser einsetzbar machen, als die meisten Weine: weniger Alkohol (der nicht nur müde, sondern auch durch sein enthaltenes Glycerin schnell satt machen kann), animierende Kohlensäure (welche Fette relativiert und die im Essen enthaltenen Salze gewinnbringend umarmt) und oft subtilere, komplexe Aromen welche jene der Gerichte nicht erschlagen oder dominieren.
Aufzuzählen welcher Champagner zu welchem Gericht passt ist unmöglich, da zu individualistisch. Jeder würzt anders und verwendet unterschiedliche Rezepte, so dass es DIE gebratene Forelle mit Mandelbutter und Kartoffeln schlicht nicht gibt.
Genauso wenig gibt es nicht DEN Blanc de Blancs.
Zu vielfältig sind mittlerweile die Stile und Charaktere der Champagner, ganz besonders bei denen kleiner Familienbetriebe, als dass man generelle Aussagen treffen könnte.
Diesen also generell zu Fisch zu empfehlen ist genauso langweilig wie gefährlich: Chardonnay kann (z.B. durch Ausbau, Dosage, Reife) einen Aromareichtum und eine Dichte entwickeln, so dass die feinen, nuancierten Aromen z.B. von rohem Fisch komplett überlagert und die Investition
beim Fischhändler mit einem Schluck zunichtegemacht werden.
Aber natürlich gibt es ein paar Tipps, mit welchen man seine Trefferquote beim Pairing deutlich erhöhen kann:
Salz und Säure ergeben im Zusammenspiel eine animierende Harmonie, die Säure wird deutlich „entschärft“, Aromen gepusht. So wird ein jugendlicher, straffer Champagner einem engagiert gesalzenen, nicht zu intensiven Gericht einen ordentlichen Schub geben und dabei den Sprudler deutlich „milder“ wirken lassen.
Ein kraftvoller Gang benötigt einen gleichwertigen Partner: höhere Reife, Holzausbau (zu Gegrilltem bspw.), Blanc de Meuniers mit etwas Dosage spielen hier ihre Vorteile aus.
Schärfe wird durch eine höhere Dosage abgepuffert.
Ein Demi-Sec zum Tandoori-Huhn mit leichter Chilischärfe ist ein echter Knaller.
Es geht darum die Art des Gerichtes mit dem Charakter des Champagner abzugleichen und aufeinander abzustimmen.
Experimentieren Sie – es macht unglaublich Spaß und bringt neue Erfahrungen. Pizza mit Champagner kann ein Hochgenuss sein!
Darüber hinaus gibt es noch eine weitere, intuitive Möglichkeit den perfekten Champagner zum Menü zu finden: man stelle sich die bevorstehenden kulinarischen Genüsse vor und überlege, auf welchen Champagner man in diesem Moment am meisten Lust hätte: auch wenn dieser eventuell nicht den vorangegangenen Ausführungen perfekt entsprechen sollte, wird er doch ganz sicher zur geplanten Gelegenheit „passen“ – versprochen!
Oder aber – einfacher geht es nicht - Sie fragen den Champagnerhändler Ihres Vertrauens.